Patientin 07 – Latent Image

Gastgeber:innen Caro & René

Wir besprechen die Episode „Latent Image“ der Serie „Star Trek: Voyager“ aus Staffel 5, Episode 11. Wir legen unseren Fokus auf medizinische Themen und versuchen sie auch aus zeitgenössischer Sicht als Ärzt:innen zu beleuchten.

In dieser Folge haben wir uns über folgende Themen unterhalten:

  • 00:00 Intro & Begrüßung
  • 01:04 Feedback
  • 02:04 Episodenzusammenfassung
  • 05:50 HumanoidIn vs. Maschine
  • 09:53 Wir brauchen Elle @forschungstorte
  • 10:27 Zwangsbehandlungen
  • 14:37 Gibt es solche 1:1 Situationen wirklich?
  • 16:47 Let’s talk Neurosurgery
  • 18:04 Ärztliche Befangenheit
  • 27:12 Arbeitsmedizinische Aspekte
  • 28:29 Latent image
  • 29:37 Zufallsbefunde
  • 36:36 Fehlerkultur
  • 37:59 Authenzität in der Behandlung
  • 40:47 Charakterentwicklung als ÄrztIn
  • 43:20 Körperliche Untersuchung
  • 46:50 Außermedizinische Therapie
  • 49:58 KI mal wieder
  • 53:27 Fazit
  • 57:10 Moral ist nicht egal!

Wir freuen uns, von Euch zu hören!


Ressources:

2 Antworten auf „Patientin 07 – Latent Image“

  1. Hallihallo und jolan tru,

    tut mir leid, dass es dieses Mal so lange gedauert hat. Ich habe eure Folge inzwischen sogar ein zweites Mal gehört, weil das erste Mal Hören schon so lange her (und auch mitten in der Nacht während gleichzeitigem Arbeiten an Aufgaben für meine Klasse – keine optimalen Bedingungen für aufmerksames Zuhören) war.

    Das ist genau die Episode, die ich im Kommentar zu eurer vorangeganenen Folge meinte. Es scheint bei Star Trek (bzw. generell in Science Fiction) ja ein Problem für Supercomputer, künstliche Intelligenzen etc. zu sein, mit menschlicher Unlogik und Subjektivität konfrontiert zu werden. In TOS hat das ja schon zu der einen oder anderen Selbstzerstörung geführt und bei Data und Lore sind Emotionen ja auch immer ein ganz sensibles Thema.
    Hier ist nun der Doktor damit konfrontiert, möglicherweise nicht objektiv gehandelt zu haben. Ich denke, wir Menschen müssen und davon freimachen, völlig objektiv sein zu können, ob das nun wie von euch angesprochen in der Medizin ist, bei der Bewertung von Schüler:innen oder auch in anderen Berufen. Aber wenn man sich dessen bewusst ist und Kontrollmechanismen dafür etabliert, kann man damit vermutlich ganz vernünftig umgehen.
    Beim Doktor ist es vermutlich nicht mit einkalkuliert, dass er mit seinem Äquivalent eines schlechten Gewissens und Zweifeln an seiner Entscheidung konfrontiert sein könnte, und er droht daran zu scheitern. Ist das also ein Zeichen dafür, dass er über seine Programmierung hinauswächst/schon hinausgewachsen ist?

    Gleichzeitig stellt sich ein bisschen die Frage, warum das keine Situation ist, auf die seine Programmierung ihn vorbereitet. Er ist ja immerhin das medizinische holografische Notfallprogramm. Situationen mit einem Massenanfall von Verletzten und zu wenig medizinischem Personal müssten ja eigentlich predestiniert für seinen Einsatz sein. Vielleicht war Dr. Zimmerman beim Schreiben des Programms aber auch eurer Meinung, dass eine Situation wie die in der Folge (mit exakt gliech verletzten Patient:innen) derart konstruiert und unwahrscheinlich ist, dass man sie vernachlässigen kann und als (im mathematischen Sinn) pathologischen Fall aus dem Definitionsbereich für Entscheidungen des Doktors ausschließen kann.

    Spannend auf einer Metaebene finde ich auch den Schluss, wenn der Doktor versucht, eine Lösung zu finden (und damit scheinbar auch erfolgreich ist, denn er funktioniert in der nächsten Folge ja wieder), indem er sich mit Literatur beschäftigt.
    In antiken Tragödien (bzw. später in Literatur im Allgemeinen) sollten die Figuren stellvertretend für die Rezipient:innen Konflikte durchleben, damit diese durch das Miterleben dann von Leidenschaften und (niederen) Emotionen gereinigt würden. (Hier ist es zur Abwechslung mal nicht Shakespeare, sondern Dante.) Und gleichzeitig lädt Star Trek selbst zum Nachdenken und Diskutieren über moralische Dilemmata (zum Beispiel in eurem Podcast ;)) ein, sodass wir auch alle eine Karthasis erleben…sagt zumindest Aristoteles‘ Poetik.

    (Wow, jetzt habe ich Mathe und Literaturwissenschaft in einen Kommentar gequetscht. Sorry, da lasse ich mich hinreißen. Augen auf bei der Fächerwahl.)

    Ich freue mich jedenfalls auf eure nächste Folge – ob nun mit oder ohne Karthasis: interessant, unterhaltsam und stratrekig wird’s ja auf jeden Fall.

    Liebe Grüße und lebt lange und in Frieden

    1. Hallo und herzlichen Dank für Deinen Kommentar!

      Ganz egal, ob es „lange gedauert“ hat – wir freuen uns total, dass Du Dir die Zeit nimmst und uns Feedback zu unseren Folgen gibst!

      Und in Bezug auf „es hat gedauert“, haben wir ja selbst diesmal eine Lücke entstehen lassen, weil einfach viel zu tun ist 🙂

      Es ist so spannend, Deine Gedanken und Ergänzungen zu unseren Themen zu lesen. Gerade die beiden Aspekte, die Du angesprochen hast, finde ich auch in der Nachschau zu unserer Folge ganz wichtig.

      1.) Die „absolute Objektivität“ ist wahrscheinlich auch nur eine Illusion/ein Konstrukt in dem Sinne, dass man in der Beurteilung von Situationen (oder Menschen – Patient:innen/Schüler:innen) dann vielleicht andere Aspekte aus dem Blick geraten, die für das Gesamtbild eine wesentliche Rolle spielen können. Was bedeutet meine Entscheidung für mein Gegenüber? Wie beeinflusst meine Entscheidung heute den Menschen vielleicht in dem, was er morgen tun wird? Und so bleibt die Aufgabe für uns alle, dass wir versuchen, die bestmögliche Entscheidung zu treffen und uns den Konsequenzen, ob gut oder weniger gut, zu stellen… die Herausforderung bleibt!

      2.) Deine Anmerkungen zum Schluss der Folge fand ich wunderbar! – lass Dich unbedingt wieder hinreißen, wenn sich die Gelegenheit ergibt :)) Den Begriff der Karthasis haben wir nicht verwendet, dabei passt es hier so gut. Und spannend, dass dieses Prinzip, dass die Menschen ja doch so früh entdeckt haben und das in seiner Wirksamkeit bis heute nicht nachgelassen hat, hier am Beispiel eines Hologramms mit menschlichen Zügen dargestellt wird.

      Nochmals Danke und viele liebe Grüße

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